BATTERIERECYCLING UND
CO2-FREIER STAHL:
MERCEDES BENZ
SETZT AUF NACHHALTIGKEIT
Der schwäbische Automobilhersteller Mercedes-Benz übernimmt in vielen Bereichen die Vorreiterrolle – so auch in puncto Nachhaltigkeit. Mercedes-Benz steht für eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, richtet diese immer neu aus und setzt Vorhaben konsequent um.
Bei der ESG-Konferenz 2024 wurden neue Ziele veröffentlicht, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette fokussieren. Dadurch soll das Thema Nachhaltigkeit noch mehr im Tagesgeschäft etabliert werden. EGS steht im übrigens für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung).
Mercedes-Benz plant eine globale Ausweitung des E-Fahrzeug-Portfolios und möchte so bereits in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts bis zu 50 Prozent E-Fahrzeug-Verkäufe in der Neufahrzeugflotte erreichen. Ein wichtiger Schritt, um das Vorhaben umzusetzen, bis 2039 eine emissionsfreie Neuwagenflotte zu verzeichnen. Mit dieser zeitlichen Zielsetzung würde Mercedes-Benz selbst den offiziellen Vorgaben der EU-Gesetzgebung deutlich zuvorkommen, die eine CO²-neutrale Produktion ab 2050 festgeschrieben hat.
Auch das Vorhaben einer ressourcenschonenden Produktion wurde mit Zahlen untermauert. Bis zum Ende des Jahrzehnts plant Mercedes-Benz eine Reduzierung der CO²-Emissionen um 80 Prozent. Bis 2039 soll in den eigenen Werken der gesamte Energiebedarf durch erneuerbare Energien gedeckt sein.
Die serienmäßige Verarbeitung von re- und upgecycelten Materialien, der Fokus auf Dekarbonisierung, Abfallrecycling und Wasserwiederverwendung – das sind nur wenige Beispiele aus dem Nachhaltigkeitskonzept von Mercedes-Benz. Dieses wird nun auf alle Unternehmensbereiche ausgeweitet und nimmt eine nachhaltige Personalplanung und die Wahrung der Menschenrechte in den Blick.
In diesem Beitrag lernen Sie die unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeitsstrategie von Mercedes-Benz kennen und erfahren, wie diese bereits jetzt umgesetzt werden.
CO²-FREIER STAHL - EIN KERNZIEL MIT VISION
Stahl macht rund 20 Prozent der gesamten CO²-Emissionen in der Herstellung eines Elektrofahrzeuges aus. Deshalb bekommt das Material Stahl eine zentrale Rolle im Nachhaltigkeitskonzept von Mercedes-Benz, denn schließlich basieren große Teile der Mercedes-Karosserien auf eben jenem Werkstoff. Der Automobilhersteller wird noch in dieser Dekade einen Meilenstein für die Ambition 2039 erreichen und jährlich über 200.000 Tonnen CO²-reduzierten Stahl beziehen. Bis 2030 sollen laut Mercedes-Benz so die durchschnittlichen CO²-Emissionen pro Pkw im Vergleich zu 2020 über den gesamten Lebenszyklus halbiert werden. Bei der klassischen Stahlproduktion entsteht bei der Herstellung von einer Tonne Stahl im Schnitt zwei Tonnen CO²– wird ein anderes Herstellungsverfahren mit grünem Wasserstoff anstelle von Erdgas verwendet, lassen sich die Emissionen deutlich senken. Auch die Verwendung von recyceltem Aluminium nimmt zu, was außerdem dazu beiträgt, den CO²-Fußabdruck stetig zu reduzieren.
Der Einsatz von CO²-reduzierten Stahl wurde nun in den USA und in Europa ausgeweitet – beispielsweise durch die Stahllieferungen von Steel Dynamics oder Nucor und vielen europäischen Lieferanten.
Mit diesen Maßnahmen arbeitet Mercedes-Benz intensiv an der Dekarbonisierung seiner Lieferketten und treibt so eine nachhaltige Transformation der Automobilbranche voran.
Für sein Modell VISION EQXX greift Mercedes-Benz beispielsweise ausschließlich auf CO²-reduzierten Flachstahl der Salzgitter Flachstahl GmbH zurück, der vollständig aus recyceltem Stahlschrott gewonnen wird. Dieser Stahl findet ebenso in der aktuellen A-Klasse und E-Klasse sowie in der neuen C-Klasse und dem Modell EQE Verwendung. Ab 2025 soll der CO²-reduzierte Stahl zugleich serienmäßig durch CO²-freien Stahl ersetzt werden. Hierzu kooperiert Mercedes-Benz gegenwärtig mit dem schwedischen Start-up H2 Green Steel (H2GS), das an einem auf Wasserstoff basierenden Stahlgewinnungsverfahren arbeitet. Der damit einhergehende Verzicht auf Kokskohle würde langfristig eine zuverlässige Produktion von CO²-neutralem Stahl gewährleisten.
RECYCELTE BATTERIEN UND WASSERWIEDERVERWENDUNG
Ein weiterer Fokus der Nachhaltigkeitsstrategie von Mercedes-Benz liegt auf dem Batterierecycling. Der Automobilhersteller plant daher die umfassende Aufbereitung von gebrauchten Lithium-Ionen-Batteriesystemen und hat bereits den Grundstein für dieses Projekt gelegt.
In der Mercedes-Benz Batterie-Recycling-Fabrik im baden-württembergischen Kuppenheim soll zukünftig der Wertstoffkreislauf geschlossen werden und der Ressourcenverbrauch deutlich reduziert werden. Die erste Pilotfabrik wurde unter dem Namen LICULAR GmbH in Leben gerufen – einem hundertprozentigen Tochterunternehmen des Automobilherstellers Mercedes-Benz. Schon Ende des Jahres 2023 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Anhand eines mechanisch-hydrometallurgischen Verfahrens sollen langfristig mehr als 96 Prozent der Batteriematerialien zurückgewonnen und anschließend für die Produktion von mehr als 50.000 Batteriemodulen für neue vollelektrische Mercedes-Benz Modelle genutzt werden. Mercedes-Benz visiert hierbei eine Jahreskapazität von 2.500 Tonnen an, wobei jede recycelte Batterie mit einer CO²-Einsparung von bis zu 70 Prozent einhergeht. Voraussichtlich im Herbst 2024 soll außerdem eine Hydrometallurgie-Anlage an den Start gehen.
Um den vielfältigen technischen und wissenschaftlichen Herausforderungen dieses Projekts optimal begegnen zu können, kooperiert Mercedes-Benz im Rahmen von LICULAR mit zahlreichen Akteuren. Als zentraler Technologiepartner fungiert etwa die Primobius GmbH, die als Joint Venture aus dem deutschen Maschinenbauunternehmen SMS group sowie dem australischen Projekt-Entwickler Neometals hervorgegangen ist. Wissenschaftlich begleitet wird LICULAR zudem von mehreren renommierten Forschungseinrichtungen, darunter dem Karlsruher Institut für Technologie sowie den Technischen Universitäten in Berlin und Clausthal.
Ein weiteres Geschäftsmodell, das Mercedes-Benz mit der Tochter Mercedes-Benz Energy aufgebaut hat, schont die Ressourcen durch die Nutzung von Second-Life-Batterien. Nach etwa 1.500 bis 2.500 Ladezyklen verfügen Lithium-Ionen-Akkus in der Regel noch über rund 70 bis 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität. Somit können ausgebaute Akkus durchaus wiederverwendet werden – zum Beispiel als stationäre Stromspeicher oder für Windkraft- oder Photovoltaikanlagen. Die Möglichkeit, Second-Life-Batterien einzusetzen, senkt nicht nur die Investitionen für neue Akkus, sondern macht außerdem die Schließung des Wertstoffkreislaufs realisierbar.
Ein Projekt, was jährlich bis zu 350.000 Kubikmeter Wasser einspart, wurde in Sindelfingen umgesetzt. Weitere ähnliche Vorhaben werden in naher Zukunft folgen.
DIE STÄRKUNG NACHHALTIGER RESSOURCENKREISLÄUFE UND LIEFERKETTEN
Vor dem Hintergrund, schrittweise eine vollständig CO²-neutrale Produktion zu erreichen, unterzieht Mercedes-Benz im selben Moment auch seine weiteren Materialkreisläufe und Lieferketten einer ganzheitlichen und detaillierten Evaluierung. Dies zeigt sich beispielsweise in den Richtlinien für den Verbau von Lederelementen. Bei der Nutzung von echtem Leder wird von nun an etwa umfassend auf die nachhaltige Erzeugung und Verarbeitung des Materials geachtet. Nicht nur schließt dies eine artgerechte und ökologisch verträgliche Tierhaltung ein. Sondern zugleich dürfen für den Gerbprozess zukünftig ausschließlich vegetabile und chromfreie Stoffe verwendet werden. Alle Lieferanten müssen sich darüber hinaus einer regelmäßigen Kontrolle ihrer Ökobilanz unterziehen. Ergänzt werden diese Maßnahmen zudem durch intensive Forschungsaktivitäten zur Entwicklung von tierfreien Lederalternativen. In diesem Kontext kommt unter anderem pulverisierten Kaktusfasern und biotechnologisch erzeugten Pilzmyzelien eine tragende Rolle zu. Ein weiterer vielversprechender Schritt, um den vorhandenen Ressourcen Schonung zukommen zu lassen, stellt außerdem der verstärkte Einbezug recycelter Materialien in allen Fertigungsschritten der Mercedes-Modelle dar. Die Wiederverwertung nachhaltiger Materialien reicht dabei von der Nutzung recycelter PET-Flaschen für Polsterstoffe und dem Verbau von Nylongarn aus entsorgten Fischernetzen bis hin zur chemischen Aufbereitung von Altreifen. Durch die konsequente Verwendung von recycelten Aluminium zielt der Autohersteller im selben Moment auf eine umfassende Dekarbonisierung der Aluminiumlieferketten ab.
EINE NACHHALTIGE PERSONALSTRATEGIE
Mercedes-Benz setzt auf ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept, das die Mitarbeitenden berücksichtigt. Der „Sustainable People Plan“ gibt dabei den Weg vor und beruht auf den drei Säulen „Re-Shape“, Re-Skill“ und „Re-Charge“. Mit „Re-Shape“ ist die sozialverträgliche Umgestaltung des Unternehmens gemeint, mit „Re-Skill“ die Förderung der Qualifikation der Mitarbeitenden durch Lernkonzepte und Schulungsangebote. Bis 2030 soll das Qualifizierungsangebot bei Mercedes-Benz maßgeblich wachsen. Die dritte Säule „Re-Charge“ umfasst das Vorantreiben eines modernen und attraktiven Arbeitsplatzes, der Vielfalt, Inklusion und Chancengleichheit fördert. Außerdem soll damit das Ziel vorangetrieben werden, weltweit bis 2030 den Anteil der Frauen in leitenden Führungspositionen auf 30 Prozent zu erhöhen.
MENSCHENRECHTLICHE RISIKEN ENTLANG DER LIEFERKETTE ERKENNEN
Mercedes-Benz sieht die gesamte Wertschöpfungskette und bewertet hierzu mögliche menschenrechtliche Risiken. Bereits jetzt wurde mehr als die Hälfte des Bewertungsprozesses erreicht, in dem insgesamt 24 kritische Rohstoffe genauestens untersucht werden. Mercedes-Benz arbeitet mit den Menschen vor Ort zusammen und nimmt potenzielle Menschenrechtsrisiken unter die Lupe. Die Wahrung der Menschenrechte gelten als oberste Priorität.
MERCEDES-BENZ: DIE GELUNGENE VERBINDUNG VON LUXUS UND NACHHALTIGKEIT
Das Unternehmen Mercedes-Benz arbeitet durch den Anstoß technologischer Entwicklungen und einer weitreichenden Transformation der Produktionsweise proaktiv an der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsziele. Als wesentliche Schritte auf diesem Weg lassen sich innovative Maßnahmen wie das Batterierecycling, das Konzept CO²-freier Stahl und der Fokus auf nachhaltige Materialien anführen. Der ganzheitliche Ansatz, der zudem die Mitarbeitenden und die Menschen entlang der Wertschöpfungskette berücksichtigt, unterstreicht die Vision des Automobilherstellers.
Bei den zukünftigen Modellen dürfen sich die Kundinnen und Kunden von Mercedes-Benz nicht nur auf die gewohnt hochwertigen und außergewöhnlichen Ausstattungsmerkmale freuen. Sie können sich ebenso auf den nachhaltigen Charakter ihres neuen Autos verlassen.
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