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DAIMLER TRUCKS
STARTET INTENSIVE
TESTS SEINES 
BRENNSTOFFZELLEN-LKW

Seit Ende April ist der erste weiterentwickelte Prototyp des Mercedes-Benz GenH2 Truck auf Teststrecken unterwegs. Ein langer Weg in Richtung Serienprodukt – Tests auf öffentlichen Straßen noch 2021, Kundenerprobung für das Jahr 2023 geplant. Daimler Trucks setzt bei der Elektrifizierung seiner Lkw für flexible und anspruchsvolle Fernverkehrseinsätze auf die wasserstoffbasierte Brennstoffzelle. Das Ziel des Lkw-Herstellers: Reichweiten von bis zu 1000 km und mehr ohne einen Tank-Zwischenstopp. Die Entwickler von Daimler Trucks prüfen den Brennstoffzellen-Lkw dabei auf jedes kleinste Detail. Im Fokus der für Fahrzeug und Komponenten höchst beanspruchenden, breit angelegten Versuchsreihen stehen unter anderem der Dauereinsatz, unterschiedliche Wetter- und Straßenbedingungen sowie diverse Fahrmanöver. Laut Entwicklungsplan sollen 2027 die ersten Serienfahrzeuge des GenH2 Truck an Kunden übergeben werden. 

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Anspruchsvolle Tests für 1,2 Millionen Kilometer Laufleistung – Die Entwicklungsingenieure von Daimler Trucks legen den GenH2 Truck für dieselben Anforderungen an die Dauerhaltbarkeit von Fahrzeug und Komponenten wie einen vergleichbaren konventionellen Mercedes-Benz Actros aus. Das Ganze bedeutet 1,2 Millionen Kilometer Laufleistung, zehn Betriebsjahre und alles im Allen 25.000 Betriebsstunden. Genau aus dem Grund muss der GenH2 diese vielen wichtigen Tests durchlaufen. Somit hat das Fahrzeug allein in den ersten Testwochen hunderte Kilometer unter schwerer Last auf dem Rollenprüfstand zurückgelegt und zahlreiche Extremsituationen aus der Praxis wie Bordsteinkantenfahrten und Vollbremsungen auf der Teststrecke kennengelernt. Beim GenH2 handelt es sich um ein von Grund auf neu entworfenes Fahrzeug mit komplett neuen Komponenten, auf welche die Entwickler bei den Tests ihr besonderes Augenmerk legen. Dazu gehören der vollelektrische Antriebsstrang, das Brennstoffzellensystem und alle dazugehörigen Systeme wie die spezielle Kühlung. 

Die jeweiligen Positionen und das individuelle Gewicht der neuen Komponenten haben immense Auswirkungen auf die Fahreigenschaften des Lkw. Schwingungen durch Straßenunebenheiten und extremere Situationen wirken dadurch andere Kräfte auf den Lkw als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Um hier frühzeitig umfassende Erkenntnisse zu gewinnen wird bereits der aktuelle Prototyp – wie es auch für die Serienvariante des GenH2 Truck geplant ist – im Rahmen der Tests mit bis zu 25 Tonnen Zuladung für rund 40 Tonnen Gesamtgewicht beladen. Ein aktuelles Thema ist der Flüssigwasserstoff – zahlreiche Vorteile verspricht das Prinzip. Daimler Trucks präferiert flüssigen Wasserstoff, da der Energieträger in diesem Aggregatzustand im Gegensatz zu gasförmigen Wasserstoff eine deutlich höhere Energiedichte in Anbetracht auf das Volumen vorweist. Hinzu kommt ein mit Flüssigwasserstoff betankter Brennstoffzellen-Lkw mit erheblich kleineren und aufgrund des geringeren Drucks auch leichteren Tanks aus.

Deshalb ist der Laderaum größer und dieser besitzt ein höheres Zuladungsgewicht. Reichweitentechnisch bedeutet es: mehr Wasserstoff kann getankt werden, weshalb sich die Reichweite wesentlich vergrößert.  Somit eignet sich der Serien-GenH2 Truck wie entsprechende konventionelle Diesel-Lkw für schwer planbare, mehrtägige Fernverkehrstransporte, bei denen der tägliche Energiedurchsatz hoch ist. Dank der Daimler Trucks Experten wird die Entwicklung der Flüssigwasserstoff-Tanktechnologien stetig vorangetrieben. Die Ingenieure planen, bis Ende des Jahres den entsprechenden Reifegrad neuer Tanksystem-Prototypen zu erreichen, um mit diesen die laufenden anspruchsvollen Tests des GenH2 Truck fortzusetzen. Doch bis letztendlich zur Serienreife sollen die Tests mit ausschließlich Flüssigwasserstoff-Tanksystemen durchgeführt werden.  Für die bis dahin stattfindenden intensiven Tests des GenH2 Truck wird als interne Zwischenlösung ein Tanksystem mit gasförmigem Wasserstoff eingesetzt. Damit demonstriert Daimler Trucks, dass beide Varianten – gasförmig und flüssig – technisch umsetzbar sind.

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