Die Geschichte des Mercedes SL beginnt vor 70 Jahren. 1952 stellt Mercedes-Benz den ersten SL-Sportwagen einem begeisterten Publikum vor – der Auftakt einer einzigartigen Modellreihe.
Nach dem Zweiten Weltkrieg tritt der deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz erstmals wieder im internationalen Rennsport an. Eigens dafür entwickelt, wurde der Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194). Die Bilanz: Dreifachsieg im schweizerischen Bern, Doppelsieg auf der legendären Rennstrecke von Le Mans sowie Vierfachsieg vor heimischen Publikum auf dem Nürburgring. Die Faszination Mercedes-SL nimmt seinen Lauf. Noch heute bietet das Performance-Luxury-Modell ein Fahrerlebnis auf höchstem Niveau. Das beweist auch die jüngste Generation – der Mercedes-AMG SL (R 232). Das Kürzel „SL“ steht übrigens für „Super-Leicht“ und spiegelt somit sportliches Autofahren wider. Welche glanzvolle Ahnenreihe nach dem W 194 folgen, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Der Urvater der Mercedes-Benz SL-Modellreihe blieb dem Motorsport vorbehalten. 1954: Mit dem 300 SL Coupé (W 198) produzierte der älteste Luxus-Automobilhersteller der Welt Sportwagen in Serie und kam somit den Wünschen seiner begeisterten Kundschaft nach. 1.400 Exemplare des 300 SL Coupé wurden produziert. Heute erzielen die Fahrzeuge Preise jenseits der Millionengrenze. Weitere Modellvarianten folgten: der 300 SL Roadster 1957. Er ist eine Modifikation des beliebten Coupés. 1963 löst der 230 SL den 300 SL Roadster ab – Sportlichkeit, Komfort und Sicherheit sind seither wegweisende für die SL-Entwicklung. Auch wenn jedes Modell sein eigenes Kapitel in der Geschichte des SL schrieb, so stehen die Varianten gleichbedeutend für den Markenkern von Mercedes-Benz: Sportlichkeit, Luxus und Lifestyle.
Auf Anhieb erfolgreich: Der erste SL-Rennsportwagen W 194 wurde insgesamt zehnmal produziert. Das Fahrzeug erreichte damals eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h bei einer Leistung von 125 kW (170 PS), 5.200/min. Hubraum: 2.996 cm³. Heute ist das Fahrzeug nur noch selten in der Öffentlichkeit zu erleben. Für viele Menschen ist er ein Traumsportwagen.
1954 wurde dann der Flügeltürer 300 SL Coupé einem interessierten Publikum präsentiert. Der 6-Zylinder mit einer Leistung von 158 kW (215 PS) bei 5.800/min erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h. Von 1954 bis 1957 wurden 1.400 Stück in Serie produziert. Die am Autodach montierten Türen waren kein ästhetischer Selbstzweck, sondern eine technische Notwendigkeit. Aufgrund des seitlichen Gitterrohrrahmens war die übliche Türkonstruktion unmöglich, was dem Coupé zahlreiche Spitznamen einbrachte: Papillon, Schmetterling, Möwenschwinge und Gullwing waren damals in aller Munde. 1999 wurde der 300 SL Coupé zum Sportwagen des Jahrhunderts gewählt. Der Flügeltürer ist und bleibt eine der Ikonen der SL-Baureihen.
Ebenfalls in New York präsentiert – der Mercedes-Benz 190 SL. Kernmerkmal: sportliches Offenfahren. Als offener Roadster ergänzte er das Modellportfolio perfekt. Der 4-Zylinder mit einer Leistung von 77 kW (105 PS) bei 5.700/min setzt auf komfortables Fahrerlebnis. Übrigens gehen beide in New York vorgestellten Fahrzeugmodelle auf den US-Importeur Maximilian E. Hofmann zurück. Insgesamt werden 25.881 Stück des 190 SL gebaut.
Daran an, schließt sich die Entwicklung und Produktion des 300 SL Roadster. Er verbindet auf eindrucksvolle Weise die Gene des Rennsports mit Glamour. 1957 wird er in Genf als Nachfolger des 300 SL Coupé der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Der 6-Zylinder mit einem Hubraum von 2.996 cm³ und einer Leistung von 158 kW (215 PS) bei 5.800/min bietet Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h. Der offene Sportwagen erhält ein weiterentwickeltes Fahrwerk, später Scheibenbremsen und einen Motorblock aus Aluminiumguss. In Serie werden 1.858 Stück des 300 SL Roadster produziert. Mit dem abgeleiteten Rennwagen des 300 SL Roadster wird Paul O´Shea 1957 US-Sportwagenmeister.
International erfolgreich und bis heute ein Dauerbrenner ist der SL aus der Baureihe R 107. Er wurde von 1971 bis 1989 produziert. Er steht für Eleganz. Unter der Haube werden erstmals 8-Zylinder verbaut. Mit einem Hubraum von 4.973 cm³, einer Leistung von 177 kW (240 PS) bei 5.000/min erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Mit der mehr als 18 Jahre andauernden Produktionszeit stellt er einen Rekord in der Geschichte des SL auf. Die Baureihe kommt auf eine Stückzahl von 237.287.
Wer mehr über die interessante Geschichte der Mercedes-Ikone erfahren möchte, besucht die Sonderausstellung im Mercedes-Benz Museum Stuttgart. Sie wurde bis zum 09. Oktober 2022 verlängert. Neben den Gründervätern Carl Benz und Gottlieb Daimler finden Sie im Collectionsraum fünfzehn bekannte SL-Sportwagen aus sieben Jahrzehnten SL-Historie sowie zahlreiche weitere Exponate über das Thema. Darunter natürlich auch der älteste erhaltene SL-Rennsportwagen. Wer sich hingegen für unsere Fahrzeuge im Online-Shop interessiert und aktuelle Angebote entdecken möchte, nutzt unseren Konfigurator.
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