E-Auto und Anhänger passt das überhaupt zusammen?
Für einen Anhänger sind zwei Faktoren entscheidend – zum einen die Power, also die Motorleistung, und zum anderen die Masse des Fahrzeuges.
Der erste Punkt ist einfach zu beantworten, denn mehr Power bedeutet mehr Anhängelast.
Bei der Masse geht es um das Masse-Verhältnis zwischen Fahrzeug und Hänger. Dabei gilt – je schwerer das Fahrzeug, desto schwerer kann der Hänger sein, ohne das Fahrverhalten negativ zu beeinflussen. Zusätzlich spielt es eine Rolle, ob der Anhänger gebremst oder ungebremst ist.
Im Prinzip klingt die Theorie sehr gut, denn Elektrofahrzeuge haben viel Power und können bekanntlich das volle Drehmoment von Beginn an ausschöpfen. Auch das tendenziell höhere Gewicht aufgrund des Akkus spricht für eine hohe Anhängerlast.
Aber wieso haben E-Fahrzeuge erst seit kurzem die Möglichkeit einer Anhängerkupplung und weshalb beträgt die Anhängelast meistens nur 750 kg?
Viele Hersteller minimieren mit der Begrenzung das Risiko des Reichweitenverlustes. Denn für ein voll beladenes Auto kann die Reichweite sehr gut berechnet werden. Für einen Anhänger wird es allerdings sehr individuell und dadurch schwierig, denn Luftwiderstand und Gewicht variieren je nach Art der Beladung. Dabei kann ein kleiner leichter Anhänger aufgrund eines hohen Elements eine geringere Reichweite vorweisen als ein schwerer Anhänger mit höherem Gewicht. Zudem spielt es eine Rolle, ob das Fahrzeug in den Bergen oder auf gerader Strecke unterwegs ist. Im Praxistest konnten wir bei normaler Fahrweise mit einem kleinen Anhänger ca. 50 % der normalen Reichweite erreichen.
Hyundai hat bereits mit dem IONIQ 5 eine zugelassene Anhängerlast von 1.600 kg und Mercedes-Benz beispielsweise beim EQC eine Anhängelast von 1.800 kg angegeben. Dies zeigt uns, dass die Hersteller erkennen, dass die Reichweite dank stetigem Fortschritt in der Batterietechnologie zukünftig kein Hindernis mehr sein wird. Außerdem reichen die aktuellen Reichweiten für kurze Strecken mit einem Anhänger locker aus.